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Dreamfeeding – Essen wie im Schlaf

Dreemfeeding Stillen im Schlaf
Photo by Tara Raye on Unsplash

Alles nur ein Traum? Nein, beim Dreamfeeding gibt es wirklich etwas zu essen – allerdings nur für dein Baby. Dreamfeeding soll deinem Baby und dir ruhigere Nächte bescheren. Was? Mehr Schlaf? Allein bei dem Gedanken springen bestimmt viele Mamas (und Papas) vor Freude im Dreieck.

Auch wenn man es vom Namen her denken könnte, ist Dreamfeeding kein klassisches Einschlafstillen.
Beim Dreamfeeding stillst du dein schon schlafendes Baby oder gibst noch einmal ein Fläschchen bevor du selber ins Bett gehst.
Dabei soll dein Baby nicht geweckt werden. Es bleibt im Schlaf beziehungsweise Halbschlaf. Der ideale Zeitpunkt für den Late Night-Snack soll zwischen 22:00 Uhr und 24:00 Uhr sein.

Und was soll das Ganze nun bringen? Die Idee hinter dem Dreamfeeding ist, deinem Baby zuvorzukommen, bevor es mitten in der Nacht hungrig aufwacht. So dass ihr beide ein längeres Schlafintervall habt.

In der Theorie heißt das: dein Baby geht beispielsweise gegen 19:00 Uhr ins Bett. Wahrscheinlich würde es gegen Mitternacht wieder Hunger bekommen. Wenn du zum Beispiel um 22:00 Uhr ins Bett gehst, würde das ein kurzes Schlafintervall von nur zwei Stunden für dich bedeuten.
Wenn du aber dein Baby bereits gegen 22:00 Uhr nochmal fütterst, sollte sich dein Baby im besten Fall erst gegen 03:00 Uhr morgens wieder hungrig melden. Das wären immerhin fünf Stunden Schlaf am Stück.

Management

Tipp: Natürlich kannst du auch eher ins Bett gehen und dein Partner übernimmt das Dreamfeeding. So kannst du dein Schlafintervall nochmal um ein bis zwei Stunden verlängern. Wenn du stillst, kannst du vorher Milch für den Dream Feed abpumpen.

Welche Vorteile soll Dreamfeeding haben?

  • dein Baby kann mit gesättigtem Gefühl besser und länger schlafen

  • du bekommst mehr Stunden Schlaf am Stück

  • wenn du dein weinendes Baby mit Füttern beruhigst, KANN es sein, dass es sich angewöhnt in der Nacht mehr Nahrung zu sich zu nehmen. Das Dreamfeeding hingegen findet unabhängig vom Weinen statt.

  • dein Baby ist morgens ggf. hungriger und isst dafür tagsüber mehr. Durch das Dreamfeeding soll dein Baby insgesamt nicht weniger essen, sondern es sollen sich mehr Mahlzeiten auf den Tag verschieben

Und wie mache ich das am besten im (Halb)Schlaf?

Ziel ist es nicht, auf Biegen und Brechen zu versuchen, deinem Baby die Brust oder das Fläschchen einfach in den Mund zu „stopfen“.

So kannst du versuchen dein Baby zum Essen zu animieren:

  • Berühre leicht mit der Brustwarze oder dem Fläschchen die Unterlippe deines Babys. Wenn du Glück hast, fängt dein Baby direkt an zu Saugen. Du kannst auch vorsichtig einige Tropfen Milch auf die Lippen tropfen
  • Massiere sanft die Ohrläppchen oder Füße deines Babys
  • Halte kurz einen kühlen Waschlappen an die Beine 

Ob du dein Baby zum Dreamfeeding hoch nimmst oder nicht, kommt auf das Kind an und hängt von der jeweiligen Schlafsituation ab. Wichtig ist, dass du den Babyschlaf möglichst wenig störst, d.h. kein Licht anmachen, singen oder groß sprechen.

Schläft dein Baby im Beistellbett, kannst du es, ohne es groß zu bewegen, einfach im Liegen stillen
Wenn du stillst, werden fünf bis zehn Minuten pro Brustseite beim Dreamfeeding für die meisten Babys als ausreichend empfohlen.
Beim Flasche geben sollte dein Baby nicht flach auf dem Rücken liegen, sondern in einer aufrechten Position sein. So kann es die Flasche besser kontrollieren.

Nach dem Fläschchen geben oder Stillen lässt du dein Baby ganz normal bei Bedarf ein Bäuerchen machen.
Im besten Fall lässt sich dein Baby danach einfach wieder ablegen und schläft weiter. Ein paar Streicheleinheiten oder kurz die Hand auf den Babybauch legen, können beim Einschlafen helfen.

Eignet sich Dreamfeeding für jedes Baby?

Dreamfeeding eignet sich nicht für Neugeborene oder ganz junge Babys, sondern erst wenn sie rund 8 Wochen alt sind. In den ersten Wochen benötigt dein Baby noch sehr regelmäßig in kürzeren Abständen Nahrung. Erst wenn dein Baby nicht mehr alle drei Stunden hungrig ist, macht es Sinn einen Dream Feed-Versuch zu starten.

Am besten eignet sich Dreamfeeding für Babys, die zwischen 18:00 und 20:00 Uhr ins Bett gehen. Wenn dein Baby später ins Bett geht und du nur kurze Zeit später, macht ein Dream Feed logischerweise keinen Sinn.

Für Babys, die älter als rund 6 Monate sind, ist der Dream Feed meistens nicht effektiv. Zum einen schlafen viele Babys in dem Alter schon längere Phasen am Stück. Zum anderen benötigen sie in der Nacht häufig nur noch eine oder zwei Mahlzeiten.

Einige Babys brauchen ein paar Tage um sich an das Dreamfeeding zu gewöhnen. Andere verweigern das Essen im Schlaf komplett, haben trotzdem nach kurzer Zeit wieder Hunger oder sind nach dem Dream Feed plötzlich hellwach. 

Dreamfeeding ist kein Garant für mehr Schlaf, aber ein Versuch ist es vielleicht Wert und im Zweifel träumen wir einfach nur weiter von mehr Schlaf …

Zum Schluss noch ein paar Tipps für besseren Babyschlaf:

Babys mögen es lieber kühler. Laut der BZGA liegt die ideale Schlaftemperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius¹ Lüfte am besten vor dem ins Bett gehen den Raum noch einmal gut durch. 

Auch bei der Kleidung gilt weniger ist mehr. Dein Baby sollte nicht zu dick angezogen sein. Praktisch ist zum Beispiel ein Schlafsack. Für warme Sommernächte gibt es diese in der luftig-leichten Variante.

Man kann nicht früh genug mit einer Abenddroutine oder einem Einschlafritual starten. Ein fester Ablauf und eine feste Pflegeroutine am Abend kann helfen, dein Baby in Schlafstimmung zu bringen. Dabei ist es egal, ob du beispielsweise beim Wickeln ein Lied singst, eine Spieluhr anmachst oder deinem Baby eine kleine Gute Nacht-Massage gibst. Wäre es nicht auch nett, wenn Papa abends die Bettroutine übernimmt?

Nicht jedes Baby schläft von alleine wie ein kleines Steinchen ein oder lässt sich ablegen. Es gibt auch die Kandidaten, die man liebevoll ans Schlafen erinnern muss, bevor die gute  Stimmung kippt. Achte deshalb frühzeitig auf Müdigkeitsanzeichen wie Augen reiben, gähnen, weinen, Ohren kneten, am Finger lutschen. Wenn du dies beobachtest, heisst es ab ins Bett. Und das gilt nicht nur für die Nacht. Denn sind die Kleinen erst übermüdet, wird es meistens doppelt so schwer mit dem Einschlafen.

der Schlafplatz von deinem Baby ist zum Schlafen da. Nutze ihn tagsüber nicht zum Spielen. Das hilft deinem Baby zu lernen, Tag und Nacht zu unterscheiden.

Wenn dein Baby in der Nacht gewickelt werden muss, nutze nur ein kleines Nachtlicht statt voller Beleuchtung. Verzichte dabei auf große Gespräche oder aufregende Spielchen. Versuche alle Unterbrechungen so kurz wie möglich zu halten. Gleiches gilt fürs nächtliche Stillen oder Fläschchen geben.

Natürlich braucht dein Baby auch tagsüber kleine Auszeiten. Besonders in den ersten Wochen macht dein Baby am Tag mehrere Schläfchen. Je älter es wird, desto weniger Schlaf benötigt es tagsüber. Versuche das Nachmittagsschläfchen nicht zu spät und zu lang werden zu lassen. Sonst wird es schwierig mit dem Einschlafen am Abend.

Quellen:

¹ BZGA Kindergesundheit Info, Die richtige Schlafumgebung für das Baby, https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/schlafumgebung/

Sleep Advisor, What Is Dream Feeding and How It Helps Your Baby Sleep?, 21. Juli 2020
https://www.sleepadvisor.org/dream-feeding/

Nicole Johnson, The Baby Sleep Site, What Is a Dream Feed? What Age to Dream Feed and How Do You Do it?, 11. Mai 2021
https://www.babysleepsite.com/sleep-training/dream-feed/

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