Ich hatte einen Wunschkaiserschnitt geplant. Die Kleine wollte aber schon vor dem Termin raus. Nachdem der Schleimpfropf sich gelöst hatte, sind wir ins Krankenhaus gefahren. In der Nacht ist dann auf dem Weg zum Klo die Fruchtblase geplatzt, was mir echt peinlich war . Als später im Kreißsaal die PDA gesetzt wurde, hatte ich eine Wehe, so dass ich die Nadel gar nicht gespürt habe. Um 4:53 Uhr war der Spuk vorbei. Ich hab die Kleine nach dem Kaiserschnitt auch gleich zum Bonding zu mir bekommen.
In der ersten Zeit hatte ich keine Hemmungen die Krankenschwestern zu bitten, mir beim Anlegen des Babys zu helfen. Jede Krankenschwester hatte eine andere Art. Ihre verschiedenen Tipps fand ich hilfreich, z.B. Brustwarzen zusammendrücken und tief in den Mund des Babys schieben oder dass auch der Brustwarzenvorhof mit in den Mund gehört. Auch das Lösen von der Brust, indem man den kleinen Finger zwischen Brust und Babymund schiebt, hat mir geholfen – gerade in der Zeit, als sie nur zum Einschlafen nuckeln wollte.
In den ersten drei bis vier Wochen habe ich jeden Nachmittag einfach so grundlos geweint . Man konnte fast die Uhr danach stellen. Die Hebamme hat mir Globulis gegeben (obwohl ich nicht an die Wirkung glaube). Was mir wahrscheinlich wirklich geholfen hat, war offen darüber zu reden. Nicht nur mit meinem Mann, auch mit Eltern und Freunden.
Eine Zeit lang hatte ich zu viel Milch. Als das Baby die Brust mit einem ersten Nuckeln „aktiviert“ hatte, musste sie den Kopf wegdrehen, denn die Milch kam nur so raus gespritzt . Als die Fontäne abgeebbt war, konnte das Baby wieder trinken.
Das Abpumpen habe ich irgendwie nie hinbekommen, sonst hätte man ja auch etwas Milch an ein Krankenhaus spenden können…Schnuller und Fläschchen hat meine Tochter nie genommen.
Auch um einen Milchstau kam ich nicht herum. Bei Milchstau und kleinen Knötchen soll das Kinn des Babys in Richtung des Knötchens zeigen. Das führte manchmal zu kuriosen Stillpositionen in Liegestützstellung .
Als ich einmal erkältet war, hatte ich hingegen zu wenig Milch. Es hat eine Weile gedauert bis mir klar wurde, dass meine Tochter nach dem Stillen weint, weil sie noch Hunger hatte und ich die zweite Brust auch noch geben muss.
Später litt meine Tochter unter der Pilzerkrankung Mundsoor – groß wie Blumenkohl. Dies stellte nur meine Hebamme fest. Die Kinderärztin, bei der wir kurz vorher noch waren, hat sogar noch zur Beruhigung beim Röntgen Zuckerwasser in ihren Mund gespritzt (so ungefähr das Schlimmste, was man in dieser Situation machen kann).
Gegen wunde Brustwarzen hat mir eine Fettcreme mit Lanolin, Heilwolle, Muttermilch und frische Luft geholfen.
Und nicht zu vergessen: die Brüste nicht mit BH oder T-Shirt bedecken. Das führte zu einer unangenehmen Situation mit dem Postbote, als ich gedankenverloren die Tür öffnete und meinen Mann erwartete ☺
Als mein Baby die ersten Zähnchen bekam, waren es zuerst die unteren Schneidezähne und die oberen Eckzähne. Das wär für die Brustwarzen eine hundsgemeine Fälle. Die einzige Zeit, in der die Nippel richtig wund und blutig waren. Das waren sie nicht mal, als das Baby alle zwei Stunden gestillt werden wollte. Das habe ich auch nicht lange mitgemacht und war mir viel zu anstrengend.
Auf der anderen Seite war ich schon etwas wehmütig, als das Stillen immer weniger wurde.
Als sie nur noch einmal in der Nacht gestillt wurde, war es als ob mein Mutter-Tochter-Akku wieder aufgeladen wird. Ich war zu der Zeit auch schon wieder zurück im Job und hatte tagsüber nicht so viel von ihr.
Nachdem mein Baby die erste Nacht durchgeschlafen hat, hatte ich regelrechte „Steinbrüste“. Sie waren super voll und knochenhart. Eine warme Dusche und sanftes Ausstreichen haben mir hier Linderung verschafft.