Es fing schon im Krankenhaus an. Mein Kind hat teilweise vor Hunger wie am Spieß gebrüllt, und es wurde immer wieder gesagt „anlegen, anlegen, anlegen“.
Da meine Tochter nicht richtig andocken konnte, gaben mir die Schwestern ein Stillhütchen, was auch immer wieder verrutschte. Ab und an bekam sie zusätzlich vom Krankenhaus Milch zugefüttert (10ml).
Als wir zuhause waren und mehr Ruhe hatten, dachten wir, dass jetzt alles besser werden würde. Vor allem weil wir dachten „wir haben ja eine Hebamme“.
Sie kam bzw. musste nicht oft zu uns kommen. Irgendwann wollte ich das auch nicht mehr.
Das Thema Stillen wurde immer lästiger: überall war Milch, nur nicht im Kind, Hütchen verrutschte ständig, alles klebte usw.. Ich erzählte unserer Hebamme von unseren Schwierigkeiten, und dass sich meine Tochter teilweise kaum beruhigen lässt. Unsere Hebamme war aber pro Stillen und hat mich irgendwie total unter Druck gesetzt, es weiter zu versuchen. Ich sollte verschiedene Stillpositionen ausprobieren und wurde ständig korrigiert. Auf meinen Wunsch mit der Flasche zuzufüttern ist sie überhaupt nicht eingegangen.
Nach 1,5 bis 2 Monaten war unsere Hebammenzeit vorbei und von da an haben wir die Flasche gegeben. Zuvor hatte ich ausschließlich gestillt. Ich war ein völlig anderer Mensch und danach auch wieder so ausgeglichen und positiv.
Mein Mann hat mich dahingehend auch extrem bestärkt und unterstützt – sonst hätte ich wahrscheinlich noch weiter an mir gezweifelt.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass mein Kind ein verkürztes Zungenbändchen hatte. Aber auch nachdem es durchtrennt wurde, habe ich es mit dem Stillen nicht noch einmal probiert.