Beim ersten Mal…
Meine Erstgeborene, meine Tochter, war zeitlich übertragen aber vom Gewicht her noch ein Frühchen (<2.5 kg). Zusätzlich lag sie in Beckenendlage. Nachdem der Versuch der äußeren Wendung scheiterte, kam sie als geplanter Kaiserschnitt zur Welt.
Ihr fehlte von Anfang an die Kraft, um die Brust komplett anzunehmen. Das Umfassen und Andocken war für sie so anstrengend, dass sie nach nur wenigen Saugzügen wieder losgelassen hat und nach zwei bis drei Versuchen meistens wieder eingeschlafen ist.
Die erste Pre-Nahrung wurde schon vier Stunden nach der Geburt im Krankenhaus zugegeben. Parallel versuchte ich meine Tochter auch immer anzulegen.
Leider hatte jede Schwester andere Tipps und Vorgehensweisen zum „richtigen“ Anlegen, die zum Teil auch widersprüchlich waren und wirklich „Zeit“ hat sich auch keiner für uns genommen.
Einen richtigen Milcheinschuss habe ich nicht gehabt. Wir haben es weiter mit regelmäßigem Anlegen (alle 1,5 bis 2 Stunden), Unterstützung beim Andocken und sogar mit Fußmassagen versucht, um die Saugleistung zu steigern – ihr fehlte aber einfach die Kraft.
Eine Milchpumpe wurde mir im Krankenhaus nicht angeboten, und ich war damals einfach noch nicht so tief im Thema Stillen, diese einzufordern.
Zu Hause gab es weiter Pre-Nahrung, anlegen und abpumpen. Trotz Bockshornklee, Stilltee, Maisgriffeltee und Globuli kam auch zu Hause kein Milcheinschuss. Als sie das Andocken raus hatte, ist sie allerdings nach kurzer Zeit an der Brust immer eingeschlafen.
Für knapp sechs Monate haben wir unsere Tochter aus einer Kombination von Pre-Nahrung, Stillen und Abpumpen ernährt. Die Idee eines Brusternährungsset habe ich abgelehnt.
Was ist ein Brusternährungsset?
Mit einem Brusternährungsset kann beim Stillen zeitgleich zugefüttert werden. Pre-Nahrung o.a. kommt über einen kleinen Schlauch, der an den Brustwarzen befestigt wird, in den Mund des Babys.
Durch einen Krankenhausaufenthalt auf der Kinderintensivstation an unserem ersten gemeinsamen Weihnachten ist durch die belastende Situation trotz regelmäßigem Abpumpen an ihrem Bett meine Milch komplett ausgeblieben. Auch mein erneuter Versuch mit Bockshornkleesamen, Maishaargriffeltee, Malzbier, Stillkugeln etc. die Milchmenge zu steigern, blieb leider erfolglos. Wir haben anschließend ausschließlich mit Pre-Nahrung weiter gemacht.
Beim zweiten Mal…
Mein Sohn hat nach der Geburt (15 Tage übertragen, Einleitung und im Endeffekt folgte leider nach 10 Stunden ein Kaiserschnitt) die Brust angenommen, ich fühlte aber keinen Milcheinschuss. Er wurde unruhig und einfach nicht satt: er war hektisch, hat geweint, und sich nahezu wutartig gekrümmt und gestrampelt.
Noch am zweiten Tag im Krankenhaus haben wir in Absprache mit meiner betreuenden Hebamme kleine Mengen Pre-Nahrung zugefüttert.
Zu Hause haben wir weiterhin gestillt. Leider hatte ich aber auch hier wie wie bei meiner Tochter keinen „späteren“ Milcheinschuss und der Kleine hatte nach dem Stillen immer noch Hunger. Mit Maisgriffeltee, Globulis, Malzbier und MCP-Tabletten konnte ich zwar die Milchmenge steigern, die Gewichtszunahme beim Kind war jedoch weiter zu gering.
Sehr schnell habe ich mir über die Krankenkasse eine elektrische Milchpumpe verschreiben lassen und parallel und zwischendrin abgepumpt. Damit sind wir über drei Monate recht gut gefahren.
Das Pumpen selbst war angenehm und konnte in den Tag gut eingebunden werden Das Gerät hatte eine gute Saugleistung und war dabei deutlich geräuschärmer als die kleine elektrische Milchpumpe, die ich bei meiner Tochter benutzt hatte.
Ich konnte die Milchmenge mit dem Pumpen etwas steigern, aber nicht so, dass Mini davon vollständig satt geworden ist.
Leider wurde die Gewichtszunahme schlechter, so dass wir die Pre-Nahrung erhöhen mussten.
Bis zum siebten Monat habe ich Zwiemilch gemacht, also gestillt und zusätzlich Pre-Milch gegeben. Dadurch, dass mein Sohn ein wirklich guter Esser ist, hat er sich teils selbst abgestillt und bekommt nur noch Nachts die Brust und Morgens / Abends ein Fläschchen.
Wir haben mit Beginn des 4. Monats mit Mittagsbrei gestartet, den er wie auch die folgenden Mahlzeiten super angenommen hat, so dass er mehr am „richtigen“ Essen interessiert war als an meiner Brust.