Ich habe gleich drei Still-Erfahrungen, die ich teilen möchte.
Bei meiner Tochter vor sechs Jahren traf mich “Mama sein” ganz hart. Dieses plötzliche neue Leben überrumpelte mich. Dazu kam, dass ich unbedingt stillen wollte. An dem Tag, als meine Hebamme sagte, dass wir ganz dringend zufüttern müssen, fühlte ich mich furchtbar. Meine Tochter Maia hatte über zehn Prozent ihres Gewichts abgenommen. Sie meldete sich kaum noch und wurde immer schwächer an der Brust. Dazu kam, dass ich furchtbar schmerzende blutige Brustwarzen hatte. Außerdem einen Baby-Blues, der sich langsam in eine leichte postnatale Depression entwickelte.
Stillen wurde ein acht Wochen langer schmerzhafter Kampf und meine Depression brachte mich schnell dazu, innerlich mit dem Stillen abzuschließen. An vielen Tagen weinte ich deshalb und fühlte mich schrecklich, mein Kind nicht ernähren zu können.
Mein Sohn wurde 1,5 Jahre später geboren. Selbes Spiel – er saugte super, war dauerhaft angedockt aber wieder über zehn Prozent Gewichtsabnahme. Er konnte auch die Körpertemperatur nicht mehr halten, und es musste zugefüttert werden. Dann hieß es auch acht Wochen stillen, diesmal mit Brustergäzungsset und Stillberaterin an meiner Seite. Mehr Milch kam aber nicht. Was sicherlich auch auf meine Psyche zurückzuführen ist.
Was ist ein Brusternährungsset?
Mit einem Brusternährungsset ist Stillen und Zufüttern zugleich möglich. Mittels eines kleinen Schlauchs, der an die Brust geklebt wird, bekommt das Baby Milch aus einer Flasche. Vorteil: die Brustwarze wird stimuliert und es beugt einer Saugverwirrung vor.
Jetzt weitere fünf Jahre später hat mein zweiter Sohn das Licht der Welt erblickt. Diesmal ist alles anders, das fühlte ich. Mir geht es mental einfach wunderbar. Ich genieße das Mama sein in vollen Zügen. Er trinkt einfach toll, und ich bin was das Stillen angeht absolut entspannt. “Entweder es klappt, oder eben nicht. Ich weiß ja jetzt, dass ich auch so gesunde Kinder haben werde.”
Tag 3 – Marlon hat bereits zehn Prozent seines Gewichts abgenommen. Ich warte noch geduldig auf meinen Milcheinschuss. Dieser kam dann an Tag 4. „Super, jetzt klappt es vielleicht“, dachte ich. Marlon schläft andauernd beim Stillen ein. Lässt sich nicht wecken, nuckelt aber zufrieden an mir wie an einem Schnuller. Prima zum Anregen. Ich habe kaum Schmerzen nur kurz beim Anlegen, alles super.
Tag 8 – Nachts ist Marlon kaum aufgewacht und hat fünf Stunden am Stück geschlafen. Ich habe ein mulmiges Gefühl,da er sich immer in größeren Abständen meldet. Ich werde direkt am selben Tag zur Gewichtskontrolle einbestellt. Er hat zwölf Prozent seines Geburtsgewichts abgenommen, und es muss sofort zugefüttert werden. Ich muss weinen, weil es mir so leid tut. Ich soll alle zwei Stunden stillen und ihm dann aus einem Becher Pre Milch geben.
Am nächsten Tag wird das Gewicht kontrolliert und er hat zum Glück schon zugelegt. Ansonsten wäre er im Krankenhaus gelandet. Ich soll nicht aufgeben und so weiter machen. Wenn er kräftiger und älter wird, werde ich feststellen dass die Pre Milch immer weniger wird, meint die Hebamme.
Jetzt ist er sechs Wochen alt und die Pre Milch wird eher mehr statt weniger. Aber mir geht es gut damit. Ich lege ihn an und anschließend bekommt er die Flasche. Alles fühlt sich gut an, so wie es ist, denn heute weiß ich, auch Fläschchen geben ist Liebe 🙂
Und zum ersten Mal kann ich unseren POWDY Milchpulverportionierer, der aus den ersten beiden Still-Erfahrungen heraus von meinem Mann entwickelt wurde, selbst verwenden 🙂