Ein Schatz für deinen Schatz
Warum heißt Muttermilch auch flüssiges Gold?
Sie ist mindestens so wertvoll und kostbar wie das Edelmetall – die Muttermilch. Ein Geschenk der Natur, das dein Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und es gegen Infektionen schützt. Besonders die Erstmilch, das Kolostrum, das deinem Baby bereits kurz nach der Geburt ein „Rundumsorglospaket“ liefert, wird häufig auch wegen seiner gelblichen Färbung mit flüssigem Gold verglichen. Dieser Ton ist hauptsächlich auf den hohen Vitamin A-Gehalt der Erstmilch zurückzuführen.
50 Shades of White
Die Muttermilch entwickelt sich von Tag zu Tag weiter und passt sich in ihrer Zusammensetzung den Bedürfnissen deines Babys an. Ganz schön clever von der Natur eingefädelt, oder?
Und nicht nur die Milch entwickelt sich, sondern es verändert sich auch ihre Farbe. Von der goldgelben Färbung bis hin zum orangen Ton des besonders nahrhaften Kolostrums wird die Muttermilch-Farbe im Laufe der Zeit immer cremiger und immer weißer. Einige Tage nach dem Milcheinschuss reift die Muttermilch zur so genannten „Übergangsmilch“ heran. Nach rund zwei Wochen ist die Milch dann gänzlich reif und unterliegt inhaltlich nicht mehr so starken Schwankungen unterliegt.
Selbst während einer Stillmahlzeit kann die Farbe der Muttermilch variieren. Häufig fallen im Zusammenhang mit reifer Muttermilch auch die Begriffe „Vorder-“ und „Hintermilch“. Wenn du schon einmal Muttermilch abgepumpt hast oder deine Brust ausgestrichen hast ist dir vielleicht aufgefallen, dass die Milch zuerst leicht durchsichtig erscheint und nach einigen Minuten immer cremiger und weißer wirkt. Die Vordermilch ist in der Regel wässriger und kann leicht durchsichtig schimmern. Die Hintermilch kann durch ihren höheren Fettgehalt deutlich cremiger und weißer aussehen.
Gelb, grün, blau, weiß oder durchsichtig – welche Farben kann Muttermilch eigentlich noch haben? Tatsächlich ist die Farbpalette der Muttermilch nicht auf reines Weiß und Gelb beschränkt. Beispielsweise kann Vordermilch nicht nur durchsichtig sein. Aufgrund des niedrigeren Fettgehalts kann sie auch einen Blau- oder Graustich haben. Muttermilch kann sogar einen grünlichen Farbton annehmen. Hauptverantwortlich soll hier die Ernährung der Mutter mit viel grünen Lebensmitteln mit hohem Vitamingehalt sein wie Spinat. Rot oder bräunliche Verfärbungen sind meistens auf kleine Mengen Blut in der Muttermilch zurückzuführen. Häufig sind wunde und rissige Brustwarzen die Ursache oder das „Rostpfeifensyndrom“ (Rusty-Pipe-Syndrome), das kurz nach der Geburt aufgrund des erhöhten Blutflusses zu den Brüsten kurz auftreten kann.
Muttermilch für die Ewigkeit
Und wenn Muttermilch schon mit flüssigem Gold verglichen wird, warum sie nicht in eine Kostbarkeit für die Ewigkeit verwandeln? Muttermilchschmuck macht es möglich. Mit einem Ohrring, Kettenanhänger oder Ring aus Muttermilch wird jedes Schmuckstück zu einer ganz persönlichen Erinnerung an die innige Stillzeit mit deinem Baby. Mittels eines Härteverfahrens wird die Muttermilch konserviert und in Form gegossen.
Man kann seine Muttermilch entweder einschicken und von speziellen Schmuckmanufakturen professionell veredeln lassen, oder aber auch selbst aktiv werden. Es gibt verschiedene Do it Yourself-Kits, mit denen du deinen Muttermilchschmuck selbst zaubern kannst. Auch wir sind neugierig geworden und haben einen Selbstversuch in der Muttermilchschmuck-Herstellung gewagt. Schau doch mal rein: Muttermilchschmuck selber machen – eine ganz persönliche Erinnerung.
Quellen:
- WHO, Infant and Young Child feeding. Model Chapter for textbooks for medical students and allied health professionals, 2009.
- Me&Qi, Detailed guideline of breast milk colors, 2018 – https://www.meandqi.com/journal/detailed-guidelines-of-breast-milk-colors
