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Milchstau lösen – Was tun bei verhärteten Brüsten?

Milchstau lösen - Das kannst du tun
Foto von Rebekah Vos auf Unsplash

Milchstau – ein unangenehmes und schmerzhaftes Phänomen, das viele Mamas während der Stillzeit betrifft. Plötzlich fühlt sich die Brust hart an, schmerzt und der Milchfluss ist gestört. Doch was steckt eigentlich dahinter und vor allem: Wie kann man den Milchstau vermeiden oder lösen? In diesem Artikel erfährst du alles zum Thema Milchstau und was du dagegen tun kannst.

Was ist ein Milchstau?

Ein Milchstau ist wie eine Verstopfung in einem Fluss. Die Milch in den Milchgängen ist wie das Wasser im Fluss, das frei fließen sollte. Wenn jedoch ein Hindernis im Weg ist, staut sich das Wasser auf. Ähnlich verhält es sich bei einem Milchstau. Wenn Milch in den Milchgängen blockiert ist, verstopfen diese, und die Milch kann sich nicht mehr entleeren.

Ursachen eines Milchstaus

Unzureichende Brustentleerung

Falls die Milch beim Stillen nicht ausreichend abfließen kann, kann dies dazu führen, dass sie sich in den Milchgängen staut. Dies kann beispielsweise passieren, wenn:

  • das Baby nicht richtig angelegt wird auf Grund einer ungünstigen Stillposition
  • das Baby nicht richtig saugt (z.B. bei einer Schnupfnase, durch ein verkürztes Zungenbändchen, bei Saugschwäche nach der Geburt, etc.)
  • die Brust zu prall ist und das Baby dadurch Problem beim Trinken hat

Zu große Abstände zwischen den Stillmahlzeiten

Wenn du dein Baby nur für eine begrenzte Zeit anlegst oder einen strikten Stillplan einhältst, besteht die Gefahr, dass nicht genug Milch aus der Brust entleert wird. Auch durch eine Änderung der Routinen, z.B. bei der Einführung von Beikost oder durch eine längere Trennung vom Baby als üblich, kann es dazu kommen, dass die Stillpausen zu lang werden. Gleiches gilt, wenn das Baby plötzlich weniger trinken möchte oder sogar in einen sogenannten „Stillstreik“ tritt.

Milchüberproduktion

Eine Milchüberproduktion tritt auf, wenn du mehr Milch produziert, als dein Baby trinken kann. Bildhaft kann man sich das vorstellen wie eine Milchfabrik, die ständig Milch produziert, auch wenn die Nachfrage nicht so hoch ist. Dies führt zu einem Überschuss an Milch, der nicht gebraucht wird.

Stress Müdigkeit

Stress kann zu einem Milchstau führen, da es den Hormonspiegel im Körper beeinflusst und der Milchspendereflex gehemmt wird, wodurch die Brust nicht effektiv entleert werden kann. Außerdem kann Stress auch dazu führen, dass sich die Brustmuskeln anspannen, was den Milchfluss erschwert und die Wahrscheinlichkeit eines Milchstaus erhöht.

Druck auf die Brust

Konstanter Druck auf die Brust begünstigt ebenfalls das Auftreten eines Milchstaus, z.B. durch zu enge Kleidung / BHs, Liegen in Bauchlage, falsche Handhabung von Babytragen, etc.

Symptome eines Milchstaus

Die ersten Anzeichen eines Milchstaus können sich unterschiedlich äußern. Häufig treten jedoch folgende Symptome auf:

  • Schmerzen in der Brust
  • Rötungen und Schwellungen
  • Knoten in der Brust
  • die Brust fühlt sich warm oder heiß an
  • leichtes Fieber

Sollten diese Symptome auftreten, solltest du schnell handeln und den Milchstau lösen, um Schmerzen und eine Entzündung zu vermeiden.

Milchstau - Was tun?

Stillen, Stillen, Stillen!

Der beste Weg, die Verstopfung zu lindern, ist häufiges Stillen. Je öfter du stillst, desto mehr Milch wird aus den Brüsten abtransportiert, was die Schwellung und die Beschwerden verringert. 

Abpumpen oder per Hand ausstreichen

Wenn deine Brüste zu sehr „verstopft“ sind, so dass du dein Baby nicht anlegen kannst, kannst du etwas Milch mit der Hand ausstreichen oder abpumpen, um das Brustgewebe weicher zu machen und dem Baby das Anlegen zu erleichtern. .

Wechselposition

Manchmal kann eine Veränderung der Stillposition dazu beitragen, dass der blockierte Milchfluss gelöst wird. Experimentiere mit verschiedenen Positionen, um zu sehen, was für dich und dein Baby am bequemsten ist. Grundsätzlich gilt: Wenn das Kinn des Babys in Richtung der verhärteten Stelle zeigt, wird diese Stelle besonders gut entleert.

Wärme

Eine Wärmflasche oder ein warmes Handtuch auf der betroffenen Brust kann die Durchblutung fördern und den Milchfluss anregen

Wechseldusche

Wechselduschen mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser können ebenfalls helfen, den Milchfluss zu fördern und Stauungen zu lösen. Beginne mit warmem Wasser und wechsle dann zu kaltem Wasser, um den Blutfluss in den Brüsten zu erhöhen

Bequemer BH

Trage einen bequemen BH, der nicht einschnürt oder drückt. Hier gibt’s Tipps für den Kauf und den richtigrm Sitz von Still-BHs.

Entspannung

Entspannungsübungen und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, den Milchstau zu lösen. Das ist als Mama nicht immer einfach, hole dir am besten Unterstützung, damit du eine kleine Auszeit findest

Retterspitz Muskelroller

Retterspitz Muskelroller ist ein natürliches Muskel- und Gelenkpflegeöl, das aus ätherischen Ölen und natürlichen Kräuterextrakten besteht. Durch die Anwendung des Muskelrollers auf den betroffenen Bereich der Brust, wird die Durchblutung angeregt und das Stauungen der Milch gelöst. Die ätherischen Öle helfen zudem, Schmerzen und Entzündungen zu lindern

Massage

Eine weitere Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern, ist die Brustmassage. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man die Brust bei Milchstau massieren kann.

Massage bei Milchstau - So geht‘s:

  1. Wasche deine Hände gründlich mit Seife und Wasser. Du willst vermeiden, dass Bakterien in die Brust eindringen und eine Infektion verursachen. 
  2. Wenn du möchtest, kannst du auch ein warmes Tuch auf die Brust legen oder vor dem Massieren eine warme Dusche nehmen. Das wirkt unterstützend auf die Entspannung der Brustmuskeln und die Verbesserung des Milchflusses
  3. Massiere sanft die verstopfte Brust in kreisenden Bewegungen mit den Fingerspitzen. Beginne am Rand der Brust und arbeite dich langsam zur Brustwarze hin. Vermeide dabei zu viel Druck auf die Brust 
  4. Wechsle die Position und massiere auch andere Bereiche der Brust, um sicherzustellen, dass alle Milchgänge geöffnet werden.  
  5. Nach der Massage kannst du versuchen, dein Baby zu stillen oder abzupumpen, um die Milch aus der Brust zu entfernen. Dadurch wird auch der Milchfluss angeregt, und der Milchstau kann schneller abklingen.
  6. Wiederhole die Massage regelmäßig, bis der Milchstau gelöst ist und die Brust sich wieder „normal“ anfühlt.

Übrigens: Wenn du Probleme hast, dein Baby anzulegen, weil deine Brüste zu hart sind, kannst du auch die Reverse-Pressure-Softening Methode probieren.

Hausmittel, um einen Milchstau zu lösen

Es gibt auch einige Hausmittel, die bei einem Milchstau helfen können. Hier sind einige Beispiele:

Quarkwickel als Hausmittel bei Milchstau

Quarkwickel

  • Erwärme den Quark leicht.
  • Trage den warmen Quark auf ein Baumwolltuch auf.
    Die Menge des Quarks sollte groß genug sein, um die betroffene Brust vollständig zu bedecken.
  • Platziere den Quarkwickel auf der Brust und lasse ihn 15-20 Minuten lang einwirken.
  • Entferne den Quarkwickel und wasche die Brust mit warmem Wasser und Seife.
  • Wiederhole die Anwendung des Quarkwickels 2-3 Mal am Tag, bis der Milchstau sich gelöst hat.

Wichtig: Achte darauf, dass der Quark nicht in die Brustwarze gelangt, da dies Infektionen verursachen kann.

Kohlblätter als Hausmittel bei Milchstau

Kohlblätter

  • Lege die Kohlblätter auf die Brüste und drücke sie sanft an. Achte darauf, dass die Blätter die gesamte betroffene Fläche bedecken, spare dabei die Brustwarzen aus.
  • Trage einen BH über den Kohlblättern, um sie an Ort und Stelle zu halten.
  • Lass die Kohlblätter für etwa 20-30 Minuten auf deinen Brüsten, oder so lange, wie es angenehm ist.
  • Entferne die Kohlblätter und entsorge sie. Wasche deine Brüste gründlich und trockne sie ab.
  • Wiederhole diesen Vorgang mehrmals täglich, bis der Milchstau gelindert ist.
Management

Tipp: Du hast keine Lust auf Kohl und Quark? Dann sind Thermo-Pads* für die Brust vielleicht das Richtige für dich. Vor dem Stillen kannst du sie als Wärmekissen nutzen, um den Milchspendereflex anzuregen. Nach dem Stillen kannst du sie als kühlende Kältekompresse verwenden.

Milchstau beim Abstillen

Das Abstillen ist ein natürlicher Prozess, der für Mütter und Babys eine große Veränderung bedeutet. Einer der schwierigsten Aspekte des Abstillens kann das Risiko eines Milchstaus sein. 

Um dieses zu minimieren, ist es wichtig, den Prozess langsam und schrittweise durchzuführen. Mamas sollten das Stillen allmählich reduzieren und nicht abrupt aufhören. Ein langsamer Entwöhnungsprozess gibt dem Körper Zeit, sich an die reduzierte Milchproduktion anzupassen, und verringert das Risiko von Milchstaus.

Wann zum Arzt beim Milchstau?

Wenn du anhaltende Probleme mit einem Milchstau hast, solltest du dich an eine Stillberaterin oder einen Arzt wenden, um weitere Unterstützung zu erhalten. Jeder Körper ist individuell und reagiert entsprechend unterschiedlich. Wenn du dir unsicher bist, gehe lieber früher als später zum Arzt – spätestens, wenn du nach 24-48 Stunden keine Besserung feststellen kannst. Denn oft geht ein Milchstau fließend in eine Brustentzündung, einer so genannten Mastitis, über.

Fazit

Wenn du unter Milchstau leidest, dann sei nicht verzweifelt! Es ist eine Herausforderung, die viele stillende Mamas erfolgreich meistern. Indem du die richtigen Maßnahmen ergreifst, um den Milchstau zu lösen, kannst du die Brust schnell und effektiv entlasten.

Quellen:

La Leche Liga Deutschland, Milchstau und Brustentzündung: http://tinyurl.com/lalecheliga-milchstau

Patienteninformationen.de, Milchstau – wenn sich die Brust beim Stillen entzündet: tinyurl.com/patienteninfo-milchstau

Infografik Milchstau lösen
© Milchmamis - Infografik Milchstau lösen

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