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Muttermilchschmuck selber machen – eine ganz persönliche Erinnerung

© Milchmamis
© Milchmamis

Die Stillzeit ist eine ganz besondere Zeit zwischen Mutter und Baby, aber früher oder später geht diese innige Mama-Kind-Beziehung zu Ende. Hier kommt der Muttermilchschmuck ins Spiel. Wie? Muttermilchschmuck? Ja, den gibt es wirklich.

Mit den außergewöhnlichen Kostbarkeiten kann man sich eine bleibende Erinnerung an die Stillzeit schaffen. Die Muttermilch wird mittels eines Kunstharzverfahrens gehärtet und in die gewünschte Form gebracht. So kann die Muttermilch zum Beispiel als Perlenanhänger, am Armband oder als Ring glänzen. Wer es noch extravaganter mag, kann seinen Muttermilchschmuck mit Details wie Babyhaaren, Nabelschnurfragmenten, Glitzer oder Ähnlichem verschönern.

Als wir bei unseren Recherchen über das Thema gestolpert sind, wurden wir gleich hellhörig. Man kann Muttermilchschmuck nämlich nicht nur professionell anfertigen lassen, sondern soll ihn mit speziellen Do it Yourself-Kits auch selber herstellen können. Eigentlich doch eine schöne Idee, die Stillzeit in einem Schmuckstück festzuhalten. Aber geht das wirklich so einfach? Wir haben es für euch getestet:

Wir haben uns für ein DIY-Set von Milchfee entschieden. Das Set soll alles beinhalten, um problemlos seinen Schmuck zu kreieren. Der Shop bietet eine recht gute Auswahl an Schmuckstücken von klassisch bis modern. Wir haben uns für die Herstellung von zwei schlichten Muttermilchperlen-Anhängern in zwei Größen, 10 mm und 8 mm, entschieden.

Getestete Produkte:

Muttermilchschmuck Do it yourself-Set von Milchfee

  • Anhänger „Herzilein“ in Rosegold mit Maschenkette und Silikonform für eine 6 mm Muttermilchperle, Preis: 39,95 Euro 
  • Anhänger „Pure Love“ in Rosegold mit Maschenkette und Silikonform für eine 8 mm Muttermilchperle, Preis: 29,95 Euro
  • Zubehörset bestehend aus Kunstharz, Härter, Handschuhe, Mischbecher, Holzstäbchen, Rührstab, Aufziehspritzen, Einspritznadel, Dosierhölzchen und Bohrer, Preis: 20,00 Euro
  • Versand: kostenfrei ab 50 Euro
  • Lieferzeit: das Päckchen war nach 2 Tagen bei uns
  • alles erhältlich bei Milchfee

Wir gehen unter die Schmuckdesignerinnen

Wir starteten also gespannt unseren Selbstversuch als Schmuckdesignerinnen. Insgesamt dauert die Schmuckherstellung nicht besonders lange, erstreckt sich aber wegen einiger Wartezeiten über drei Tage. Die Anleitung ist sehr anschaulich gestaltet und erklärt alles Schritt für Schritt (Milchfee bietet zusätzlich eine Anleitung per Video an). 

Der erste Schritt zur Muttermilchperle geht schnell und nimmt keine Viertelstunde Zeit in Anspruch. Als erstes muss eine kleine Menge Muttermilch (mindestens 15 ml) abgepumpt werden. Anschließend wird diese kurz aufgekocht und mit der beiliegenden Muttermilchspritze aufgezogen. Dann wandert das Ganze für mindestens 24 Stunden in den Kühlschrank, damit sich der Muttermilchrahm absetzen kann – den brauchen wir nämlich für unsere Muttermilchperle. Jetzt heißt es erstmal abwarten, bevor mit der eigentlichen Perlenherstellung begonnen werden kann. 

Management

Wichtig: Wenn ihr am zweiten Tag die Schmuckproduktion fortsetzt, sollten eure Kinder wegen der entstehenden Dämpfe nicht in der Nähe sein. Wir haben unsere Jungs mit ihren Papas auf ein „Schiebedate“ geschickt.

Muttermilchschmuck
Schritt 1: Muttermilch abpumpen und abkochen
Muttermilchschmuck
Schritt 2: Die Muttermilch wandert in den Kühlschrank

Breaking Bad ist nichts gegen uns

Einen Tag später blicken wir gespannt in den Kühlschrank. Hat sich der Muttermilchrahm tatsächlich abgesetzt? Ja, hat er – ein knapper Zentimeter gelblicher Rahm zeichnet sich in der Spritze ab. Also kann es wie geplant in die nächste Runde gehen: es geht ans Mischen! Mit unseren blauen Handschuhen und den Mischutensilien kommen wir uns ein bisschen vor wie bei „Breaking Bad“. Der Muttermilchrahm wird mit Kunstharz und Härter vermengt und im Wasserbad unter rühren erhitzt. Danach wird das Ganze per Spritze aufgezogen und mittels einer Dosiernadel in die Silikonform gefüllt. Wie in der Anleitung angegeben versuchen wir unser Bestes alle Bläschen aus der Form zu bekommen und achten auch auf den, als wichtig markierten, Überstand der Masse. Auch die Arbeitsschritte am zweiten Tag haben nur rund 30 Minuten gedauert. Jetzt heißt es wieder für 24 Stunden warten und die Perlen bei Zimmertemperatur trocknen lassen. 

Muttermilchschmuck
Nach 24h hat sich der Muttermilchrahm abgesetzt
Muttermilchschmuck
Mit dem Dosierhölzchen wird die richtige Menge Muttermilch verarbeitet
Muttermilchschmuck
Alles aufgezogen, es kann ans Mischen gehen
Muttermilchschmuck
Der Mischbecher
Muttermilchschmuck
Das Ganze wird im Wasserbad erhitzt

Das ist alles gar nicht so einfach

An Tag drei steigt die Spannung. Wie sind unsere Muttermilchperlen geworden? Können wir gleich ein echtes Unikat um den Hals tragen? Vorsichtig holen wir die Perlen aus ihren Silikonformen, um unsere Werke zu bestaunen. Aber was ist das? Die Oberfläche beider Perlen ist stark porös und die obere Hälfte der kleinen Perle ist quasi nicht existent. Wir sind enttäuscht. Haben wir etwas falsch gemacht? Und was nun? 

Wir entscheiden uns, das Milchfee-Team mit Fotos zu kontaktieren. Vielleicht haben Sie eine Idee was schief gelaufen ist. Einen Tag später bekommen wir Post von der Milchfee. Und an dieser Stelle ein ganz dickes Lob an den Kundenservice: nicht nur das versucht wurde, der Ursache auf die Spur zu kommen (hat sich eine Haut beim erhitzen der Milch gebildet? Wie ist der Härtegrad der Perle? etc), sondern wir haben auch direkt kostenlos einen Nachfüllpack für unseren zweiten Versuch zugeschickt bekommen. Nach Meinung der Milchfee kann es daran liegen, dass die Muttermilch sehr fettig war, und wir beim nächsten Mal etwa ein Drittel weniger Muttermilch als angegeben mit dem Kunstharz vermengen. Die abgerundete Form liegt wahrscheinlich an dem Einschluss einer großen Blase, die man manchmal gar nicht oder nur schwer sehen kann. 

Muttermilchschmuck
Die Mixtur muss 24h in den Silikonformen aushärten
Muttermilchschmuck
1. Ergebnis: Poröse Perlen, li. nur halbrund

Aller guten Perlen sind Drei

Gesagt, getan. Wie wiederholen unser Muttermilchschmuck-Experiment und verwenden diesmal ⅓ weniger Muttermilch. Ansonsten machen wir alles wie beim ersten Versuch. Nach 24 Stunden holen wir gespannt die Perlen aus ihren Förmchen. Wird uns das Ergebnis diesmal zufrieden stellen? Die Antwort lautet: Jein, zwar ist die Form diesmal schön rund und die Kugel viel weniger porös, aber an der Oberseite ist die Oberfläche teilweise noch uneben. Man könnte sie sicherlich als Anhänger tragen, ist ja schließlich selber gemacht, aber wir wollen unser Ergebnis noch perfektionieren und starten einen dritten Versuch.

Alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Werden wir diesmal die perfekte Muttermilchperle in den Händen halten? Auch beim dritten Anlauf halten wir uns an die Anleitung aber verwenden nur gut die Hälfte der Muttermilch. 

24 Stunden später sind wir inzwischen Profis darin, die Muttermilchperlen heil aus den Silikonformen zu befreien. Diesmal ist die Oberfläche der Perlen schön glatt, und es sind keine porösen Stellen mehr vorhanden. Insofern ist Experiment Nummer Drei geglückt, jedoch muss man sagen, dass die Perlen mit weniger Muttermilch ein wenig an Plastikkugeln erinnern und nicht ganz so edel aussehen. Trotzdem entscheiden wir uns diese Variante weiterzuverarbeiten.

Muttermilchschmuck
2. Ergebnis: li. Perle zu wenig Muttermilch, re: besser aber mit porösen Stellen
Muttermilchschmuck
3. Ergebnis: Oberfläche der Perlen ist schön glatt

Die Veredelung

Am Schluss bekommt die Muttermilchperle noch ihren letzten Schliff. Man braucht einen kleinen Bohrer, Anhänger-Stift (beides im Lieferumfang enthalten), eine Nagelschere und -feile sowie Sekundenkleber (nicht im Zubehörset enthalten). Wir machen uns ans Feilen, entfernen den Materialüberstand und glätten die Fläche. Unsere Perle hat die Feilarbeiten gut überstanden und ist nicht in 1.000 Teile zerbrochen. Jetzt kommt der Bohrer zum Einsatz. Vorsichtig setzen wir an und fangen an zu bohren. Die Perle bleibt heil, und wir können mit etwas Kleber den Stift im Loch befestigen. Geschafft! Nach drei Versuchen können wir endlich unseren fertigen Muttermilchschmuck bewundern.

Muttermilchschmuck
Wir bohren das Loch für den Stecker
Muttermilchschmuck
Der Anhängerstift sitzt

Fazit: 

Die Herstellung der Muttermilchperle geht im Grunde einfach und geht auch von der reinen Arbeitszeit relativ schnell. Hinzu kommen die Wartezeiten zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten. Das Zubehörset von Milchfee beinhaltet alles, was man braucht und wir würden es wieder bestellen. Nochmal hervorzuheben ist der tolle Kundenservice von Milchfee. Dem Team ist wirklich daran gelegen ist, dass ihre Kunden ein gutes Ergebnis erzielen und am Ende eine schöne Erinnerung in Händen halten.

Und die Qualität der Muttermilchperle? Leider sind alle unsere drei Perlen nicht perfekt geworden und jede hat ihre Vor- und Nachteile. Die Zeit wird zeigen, ob sie anfangen zu bröseln. Mit jedem Versuch konnten wir allerdings die Beschaffenheit der Perle verbessern. Immerhin haben wir es geschafft, runde Perlen mit glatter Oberfläche herzustellen. Vielleicht würde ein vierter Versuch den Durchbruch bringen …

Eine professionell gefertigte Perle wäre bestimmt perfekter, aber dafür ist unsere mit Liebe selbstgemacht!

Muttermilchschmuck
Endergebnis Anhänger "Pure Love"
Muttermilchschmuck
Endergebnis Anhänger "Herzilein"

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