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Trinken für Zwei – wieso bekommt man Durst beim Stillen?

Durst beim Stillen
© Adobe Stock

Viele Stillmamis kennen bestimmt die Situation: kaum hat Baby an der Brust angedockt, hat man das Gefühl, man selber verdurstet und könnte eine Flasche Wasser auf Ex leeren. Aber warum ist man während des Stillens plötzlich so durstig?

Verantwortlich sind mal wieder die Hormone, genauer gesagt das Oxytocin. Wenn dein Baby an deiner Brust andockt und beginnt zu saugen, schüttet nämlich das Gehirn davon eine gehörige Portion aus. Der erhöhte Oxytocinspiegel sorgt bei vielen Frauen für das starke Durstgefühl während des Stillens. Neben dem gesteigerten Trinkverlangen kann das Hormon aber so viel mehr: zum Beispiel lässt das Oxytocin die Milch aus deinen Brüsten fließen (es bestimmt jedoch nicht die Milchmenge!), verleiht dir ein entspanntes Gefühl oder kann dich ein bisschen schläfrig machen. Es kann aber auch zu einem Wärmegefühl während des Stillens führen. Und das Wichtigste: es kann das Bonding und die emotionale Verbundenheit mit deinem Kind verstärken. Kein Wunder, dass Oxytocin umgangssprachlich auch als Bindungs-, Kuschel- oder Mutter-Kind-Hormon bezeichnet wird.¹

Aber zurück zum Trinken: wenn du deinem Baby die Brust gibst, versorgst du es nicht nur mit wichtigen Nährstoffen, sondern stillst auch gleichzeitig seinen Durst. Wusstest du, dass Muttermilch zu über 80 Prozent aus Wasser besteht?²

Du versorgst nicht nur deinen eigenen Körper, sondern auch dein Baby mit ausreichend Flüssigkeit.

Daher stellt sich die Frage: Sollten Stillmamis eigentlich mehr trinken?
Laut der La Leche League GB ist es nicht notwendig, mehr zu trinken, als dass man sich gut damit fühlt. Auch soll ein gesteigertes Trinkvolumen die Milchproduktion nicht erhöhen. ³+⁴

Wichtiger als sich eine bestimmte Trinkmenge als Tagesziel zu setzen, ist es, darauf zu achten, nicht zu dehydrieren und rechtzeitig seinen Durst zu stillen und nicht erst, wenn sich die Kehle trockener anfühlt als die Sahara.⁴
Das Forum Trinkwasser empfiehlt in der Stillzeit beispielsweise eine tägliche Trinkmenge von mindestens 1,7 Litern.⁵

Tipps, um Durst beim Stillen vorzubeugen

Oberstes Gebot: während des Stillens immer eine Flasche oder ein Glas Wasser in der Nähe griffbereit haben. Es gibt nichts Schlimmeres als während einer längeren Stillsession trinken zu wollen und nichts zur Hand zu haben. Natürlich ist man in solchen Situationen immer alleine zu Hause, und auch der Hund weigert sich, einem die Wasserflasche zu bringen #momlife Also, sich immer erst gemütlich einrichten, bevor ihr mit der Stillmahlzeit startet (Schau doch auch mal hier rein: Entspannt Stillen zu Hause)

Lass es zur festen Gewohnheit werden, dir vor oder nach dem Stillen ein Glas Wasser zu genehmigen.

Positioniere am besten an verschiedenen Stellen im Haushalt oder Auto etwas zu Trinken, zum Beispiel am Wickeltisch, am Bett, in deiner Tasche, im Getränkehalter am Kinderwagen etc. So hast du immer eine Erfrischung parat und wirst auch gleichzeitig ans Trinken erinnert.

Vor lauter Babytrubel kann das Trinken schon mal in Vergessenheit geraten. Wenn du dazu neigst, zu wenig Flüssigkeit zu dir zu nehmen, setz dir einen Erinnerungsalarm am Handy, der dich regelmäßig an eine kleine Trinkpause erinnert. Wer es ganz genau wissen will, besorgt sich eine Wasser-Tracker-App und verfolgt sein Trinkverhalten digital (z.B. Wassererinnerung, Drink Water Reminder).

Auch mit dem Essen kannst du deine Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Setze regelmäßig wasserhaltige Lebensmittel, wie beispielsweise Wassermelone, Gurken, Zucchini oder Suppe auf deinen Speiseplan.

Zugegeben: nur Wasser trinken kann manchmal ganz schön langweilig werden. Wie wäre es sein Trinkwasser ein bisschen aufzupeppen? Ein Spritzer Zitrone, ein paar Gurkenscheiben oder Kräuter, ein Schuss Saft oder ähnliches geben schnell einen neuen Geschmack, sorgen für Abwechslung und der Durst beim Stillen gehört bald der Vergangenheit an.

Koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee, sollten auch in der Stillzeit wie in der Schwangerschaft nur in Maßen genossen werden. Es bietet sich an, zu jedem koffeinhaltigen Getränk zusätzlich ein Glas Wasser zu trinken.

Quellen:

¹ Very well Family, Oxytocin and Breastfeeding, 13. Januar 2021: https://www.verywellfamily.com/oxytocin-and-breastfeeding-3574977

² WHO, Breastfeeding, 28. Juli 2015: https://www.who.int/news-room/q-a-detail/breastfeeding

³ La Leche League GB, Breastfeeding and a Mother’s Diet: Myths and facts, März 2019: https://www.laleche.org.uk/breastfeeding-and-a-mothers-diet-myths-and-facts/

⁴ Very well Family, How to Star hydrated when you are Breastfeeding, Februar 2020: https://www.verywellfamily.com/does-drinking-more-water-affect-breastfeeding-284285#avoiding-dehydration

⁵ Forum Trinkwasser, Bewusst trinken während Schwangerschaft und Stillzeit: https://forum-trinkwasser.de/bewusst-trinken-waehrend-schwangerschaft-und-stillzeit/

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