Auch wenn Stillen häufig als „die natürlichste Sache der Welt“ bezeichnet wird, läuft es nicht bei jeder Milchmami sofort rund und es braucht manchmal etwas Zeit, um entspannt stillen zu können. Egal ob dein Baby und du von Anfang an ein eingespieltes Team seid oder ihr noch dabei seid, euren Weg zu finden, Entspannung und Gemütlichkeit bei der Stillmahlzeit zu Hause kann man nie genug haben.
Wir haben für euch einige Tipps zusammengestellt, die die innige Kuschelzeit mit eurem Baby noch schöner machen oder euch vor der einen oder anderen „Notsituation“ bewahren können.
10 x entspannt Stillen
Nimm dir immer die Zeit, dich vor dem Stillen gemütlich zu positionieren
Es gibt nichts Unangenehmeres, überhastet das Baby anzulegen und nach 30-minütiger Stillmahlzeit zu merken, dass der Nacken steif ist und beide Beine eingeschlafen sind.
Such dir eine schöne Stillecke
Das können Klassiker wie der bequeme Sessel im Wohn- oder Babyzimmer oder das Sofa sein. Vielleicht bevorzugst du aber auch etwas unkonventionelle Positionen wie beispielsweise dein Kind im Schneidersitz auf einem Kuschelteppich oder auf einer Matte zu stillen.
Schaff dir einen Rückzugsort um entspannt zu stillen
Einige Babys (und Milchmamis) stört es überhaupt nicht, wenn Papa, Geschwisterkinder oder Besuch beim Stillen in der Nähe sind: sie docken einfach an und genießen es, bei Mami an der Brust zu kuscheln und zu trinken. Andere Babys, besonders wenn sie etwas älter werden, lassen sich leicht ablenken, vergessen vor lauter Trubel das Trinken und an entspannt stillen ist nicht zu denken. Vielleicht schafft hier schon ein Tuch oder ein Stillschal Abhilfe. Wenn nicht, zieht euch zurück und genießt die Stillzeit in Ruhe zu Zweit.
Wohl bekomms!
Neben einem gemütlichen Plätzchen spielt auch das leibliche Wohl eine wichtige Rolle. Deponiere dir am besten eine Flasche und einen kleinen Snack, wie zum Beispiel Stillriegel oder -Kugeln, ein paar Nüsse oder ähnliches in deiner Nähe. Beim Stillen bekommen viele Milchmamis nämlich plötzlich ganz schön Durst (Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel). Auch ein bisschen Powerfood nach dem Stillen bringt neue Energie.
Voll ausgestattet
Eine Stillmahlzeit kann gerade zu Beginn einige Zeit in Anspruch nehmen, gerne schlafen die Kleinen mit vollem Bäuchlein auch auf Mami einfach ein. Falls du etwas Abwechslung brauchst, lege dir ein Buch, Handy, Tablet, Laptop oder die Fernbedienung in greifbarer Nähe. Auch eine Decke für dich und/oder dein Baby ist ein willkommenes Utensil, wenn es etwas frischer wird. So fühlt man sich nicht wie gefangen auf einer einsamen Insel, falls man alleine zu Hause ist und keiner einem etwas bringen oder helfen kann.
Wie wäre es mit einer (mobilen) Stillkiste?
Pack dir alles, was du zum entspannt Stillen brauchst in ein hübsches Körbchen oder in eine Kiste. So bist du zum einen immer für alle Eventualitäten bestens gerüstet und zum anderen brauchst du bei einem Stillplatzwechsel nicht alles mühsam zusammensuchen. Für die Stillkiste bieten sich Dinge an wie: Mull-/Spucktuch, Brustwarzencreme, Stillhütchen, Stilleinlagen, kleine Wasserflasche, Snack, Milchpumpe oder etwas zum Lesen.
Finde die richtige Stillposition für dich und dein Baby
Nur weil für viele Mamis die klassische Wiegehaltung der Favorit ist, kann für euch eine andere Position viel angenehmer sein. Wie wäre es mal mit der Footballhaltung oder Stillen im Liegen? Nicht nur nachts kann die liegende Position angenehm sein, sondern sie eignet sich auch bestens für einen kleinen Powernap tagsüber (Schau doch auch mal hier vorbei: Stillen im Liegen – fast wie im Schlaf). Wenn du besonders viel Milch hast, kann auch das etwas extravagantere Stillen im Vierfüßlerstand euch beiden Erleichterung verschaffen. Trau dich und probiere einfach mal einiges aus.
Hol dir kleine Helferlein
Der Klassiker ist das Stillkissen. Es erleichtert uns bereits in der Schwangerschaft das Schlafen und kann uns das Stillen deutlich angenehmer machen. Vielen Milchmamis verhilft das Stillkissen zu entspannten Stillpositionen und stabilisiert zugleich deinen und den Körper deines Babys. Besonders für die Nacht ist ein Stilllicht hilfreich. Die sanfte Beleuchtung schafft eine angenehme Atmosphäre und spendet genug Licht, um dein Baby in der Nacht anzulegen. Viele Stilllichter bieten eine Dimmfunktion per Touch oder Handysteuerung, so dass du die Helligkeit leicht anpassen kannst. Auch die Unterstützung von Papa ist nicht zu unterschätzen: gerade im Anfang ist besonders für Erstmamis alles neu und nicht so einfach. Vielleicht kann dein Partner dir beim Anlegen, beim (Still-)Kissen richten etc. zur Seite stehen. Einige Tipps dazu findest du hier: Baby-Papas aufgepasst – So helft ihr Mama und Mini.
Still-BH und -kleidung
Mit einem guten Still-BH lässt sich die Brust schnell und einfach freilegen. Er sitzt gemütlich und stützt die Brust ohne einzuengen oder an beanspruchten Stellen wie beispielsweise den Brustwarzen zu drücken.
Auch spezielle Stillkleidung wie Stilltops, -kleider oder -sweater können das Stillen vereinfachen. Es muss nichts ausgezogen oder aufgeknöpft werden, sondern die praktischen Teile haben meistens an den richtigen Stellen kleine Schlitze oder Reißverschlüsse. Das spart Zeit, wenn dein Baby wieder ordentlich Hunger hat.
Egal ob anfangs Still-BH und Strickjacke dein Favoriten-Duo ist oder du gerne eine normale Bluse oder ein Top mit V-Ausschnitt trägst, schau einfach, mit welcher Kleidung du dich wohlfühlst.
Mit Musik geht alles besser
Wie wäre es mit ein bisschen Musik während des Stillens? Ruhige Klänge können dir und deinem Baby helfen, sich zu entspannen. Besonders wenn dein Baby zu den unruhigen leicht ablenkbaren Babys zählt, kann vielleicht leise Musik Abhilfe schaffen.
Last but not least:
Genieß die innige Stillzeit! Sei stolz auf dich und dein Baby. Ihr leistet tolle Arbeit. Und so abgedroschen es klingt: die kleinen werden so schnell groß und ehe man sich versieht, ist die Zeit des Stillens auch schon wieder vorbei.